Für die Rückreise habe ich mich für die Route der alten Seidenstraße von Tiflis nach Istanbul entschieden. Auf der Fahrt im Sommer Richtung Georgien lag der Schwerpunkt auf den Landschaften, jetzt wollte ich mich mehr auf die Orte der Seidenstraße konzentrieren. Die Landschaften sind trotzdem nicht zu kurz gekommen.
Allein schon die Fahrt durch das Pontische Gebirge entlang dem Fluss Corhu nach Erzurum war ein landschaftliches Highlight. Tiefe Schluchten, Fjordartige Stauseen und ein Gebirge wie ich es mir auch in Zentralasien vorstelle. In Erzurum habe ich im Skigebiet Silk Road auf 2.600 m Höhe übernachtet, mit tollem Blick auf die Stadt. Am westlichen Stadtrand von Erzurum bin ich durch ein riesiges Areal von verschiedenen Universitäten gekommen. Das ist typisch für die Türkei. In Städten ab ca. 100.000 Einwohner gibt es immer mehrere und vor allem große Universitäten. Beim Durchqueren der anatolischen Hochebenen bin ich bei Akyurt an der D100 auch am Zusammenfluss von Karasu und Tuzla Cayi vorbeigekommen. Karasu gilt als einer der 2 Quellflüsse des Euphrat und der ab hier auch so heißt. Auf den Hochebenen von Zentralanatolien gab es dann schon Nassschnee auf den Pässen ab 2000 Meter.
In Sıvas dem Ort, an dem sich einst die Seidenstraßen von Ost nach West und Nord nach Süd kreuzten, gibt es noch viele erhaltene Medressen und Moscheen aus der Hochzeit der Seidenstraße.
Am Rande von Kapadokien abseits der touristischen Höhepunkte gab es dann auch noch bewohnte und von Bauern genutzte Höhlenwohnungen zu entdecken.
Die sehr große Karawanserei in Sultanhani war ein Höhepunkt hinsichtlich dem Erlebnis Seidenstraße. Sie hat einen nicht überdachten Bereich für den Sommer und einen komplett überdachten Bereich für den Winter. Hier war auch eine schöne Ausstellung von Teppichen aus den verschiedenen Epochen zu sehen. Die hohen Berge waren Ende Oktober schon schneebedeckt. Besonders imposant der 3916 hohe Vulkan Erciyes Dağı bei Kayseri mit dem größten Skigebiet der Türkei.
2 Tage verbrachte ich dann in Konya, 200 km südlich von Ankara in der Konya-Ebene. Die Ebene hat keinen Abfluss. Die Flüsse münden alle in die Seen der Ebene. Am bekanntesten ist Konya als Gründungsort des Sufi Ordens, besser bekannt als "die tanzenden Derwische". Hier ist auch das Mevlana Mausoleum mit dem Grab von Rumi (türk. Mevlana). Er war der Gründer des Ordens.
In den 2 Tagen habe ich nur die Altstadt mit Ihren Sehenswürdigkeiten besichtigt. Es ist alles gepflegt oder es wird gebaut. Am Freitag hatte ich die Möglichkeit eine Vorstellung der „tanzenden Derwische“ zu besuchen, mit ausführlichen Erklärungen zu den verschiedenen Ritualen.
Von Konya nach Bursa ging es wieder über weite fruchtbare Hochebenen mit Vulkanen in den unterschiedlichsten Größen. Im Sommer wurde hauptsächlich Getreide und Sonnenblumen angebaut. Jetzt im Herbst war Kartoffel und Rübenernte. Vor Bursa senkte sich das Land dann durch bewaldete Hügel von 1000 m auf 200m Höhe.
Am „Tag der Republik“- 100 Jahre Türkei - habe ich mir kurz vor Istanbul die Stadt Bursa und den kleinen Ort Cumalikizik angesehen. Beides sind Welterbe – Stätten. Cumalikizik ist ein noch intaktes und bewohntes Dorf aus der osmanischen Zeit im 13 Jhdt. Bursa war zur Zeit der antiken Seidenstraße ein Zentrum des Seiden- und Gewürzhandels. Das ist heute noch sichtbar und spürbar.
Hier wurde auch der Döner Iskender erfunden. Ein Fleischgericht vom Spieß mit viel Soße und geschäumter Butter. Nicht schlecht, aber auch sehr fett durch die Butter.
Die Schwarzmeerküste östlich und westlich vom Bosporus hatte trotz der Nähe zu Istanbul viele schöne Buchten mit Platz und kaum Tourismus. Wesentlich schöner und interessanter als östlich von Samsun bis Georgien. Im Länderdreieck Bulgarien-Griechenland-Türkei habe ich dann bei Edirne die Türkei Richtung Bulgarien verlassen.
Bilder Seite 1
©Copyright. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.