Auf dem Weg von Agadir an die Algarve ging es wieder kreuz und quer durch Marokko. Erst auf der Autobahn nach Norden durch den Hohen Atlas mit seinen roten Sandsteinformationen. Weiter zwischen Hohen- und Mittleren-Atlas nach Osten hatte die Landschaft nicht viel zu bieten. Entweder Steinwüste oder Agrarland. Dafür touristisch nicht erschlossen. In den östlichen Ausläufern des Hohen Atlas wurde die Landschaft wieder interessant und abwechslungsreich. Steile Täler und bunte Sandsteinformationen. Bis zur Bilderbuch Oase Figuig an der algerischen Grenze ging es 2 Tage nur durch Wüste. Seit der Schließung der algerischen Grenze kommen kaum noch Touristen in den äußersten Osten des Landes. In der ursprünglichen Oase Figuig liegen sieben einzelne Ksour (befestigte Lehmdörfer) in denen 190.000 Dattelpalmen die Wirtschaftsgrundlage bilden. Die Oasenbewirtschaftung ist gut organisiert. Überall verlaufen künstliche Wasserläufe, die von einem amtlichen Wassermeister nach festen Regeln bedient werden. Die Wasserversorgung erfolgt noch immer mit Hilfe von Khettaras, einem unterirdischen Bewässerungsverfahren. Schön und interessant sind die Dörfer mit ihren überdachten Gassen. Auf dem Weg zu den Königsstädten Meknes und Fes ging es zurück durch die Wüste in den Mittleren Atlas. Der Sommerpalast des früheren Königs HassanII befindet sich in der Stadt Ifrane im gleichnamigen Nationalpark. Die Region ist bekannt für das gemäßigte Klima und die ausgedehnten Zedernwälder in denen die Berberaffen zu Hause sind. Der Baustil in Ifrane ist geprägt von den Villenvierteln der Franzosen, die zur Kolonialzeit hier den Sommer verbrachten.
Die Königsstädte Meknes und Fes besuchte ich jeweils mit einem Guide. Fes hat noch imposantere Gebäude als Meknes, dafür ist Meknes nicht so stark besucht und man bleibt unbehelligt von Schleppern.
An der spanischen Enklave Melilla, im Nordosten von Marokko kam ich vom Rif-Gebirge an der nordafrikanischen Mittelmeerküste an. Ausländische Touristen gibt es dort anscheinend nur wenige. An touristischen Orten ist alles auf marokkanische Besucher ausgerichtet. Das Rif ist das Zentrum der Cannabisproduktion in Marokko. Polizei und Militärposten bewachen auf der Strecke nach Westen die Küste, um Drogen- und Menschenschmuggel zu verhindern. Die Straße führt kurven- und panoramareich durch das Landesinnere oder entlang der Steilküste. Selten gibt es Orte direkt am Strand. Die meisten Badebuchten erreicht man über eine Stichstraße von der Bundesstraße am oberen Rand der Steilküste. Eine weitere spanische Exklave ist Ceuta. Die Halbinsel ist abgeriegelt wie eine militärische Einrichtung. Auf dem Meer kontrollieren Marineboote die umliegenden Badestrände. Im Rif Gebirge besuchte ich noch die Städte Chefchaouen und Tetuan. Chefchaouen liegt eingebettet zwischen den Bergen und ist wegen seiner malerischen Gassen mit den blau-weiß gekalkten Häusern besonders sehenswert. In Tetuan ist das spanische Viertel mit der Andalusischen Architektur und die Medina am Königspalast besonders schön. Vom Hafen Tanger Med ging es wieder nach Europa. Dort angekommen besuchte ich Gibraltar. Beeindruckend was die Engländer auf dem Felsen alles untergebracht haben. Außergewöhnlich fand ich das Fußgänger und Radfahrer von der Grenze über das Rollfeld vom Flughafen nach Gibraltar kommen.
Von Gibraltar ging es nach Sevilla, dort war die Hitze mit über 40° so groß, dass wir weiter nach Portugal an die Algarve gefahren sind. Die Temperaturen lagen dort bei knapp 30°.
In Faro kam dann Carola wieder dazu. Das war der Start für die nächste Reise.
Mein Fazit zu Marokko ist eindeutig positiv. Ein Land das ich jederzeit wieder besuchen würde.
Die Menschen freundlich, respektvoll und hilfsbereit, aber größtenteils sehr, sehr arm. Die Nomaden in der Wüste bitten einen um Wasser oder etwas zu Essen und sind für jede Kleinigkeit dankbar. In Fez hat mich ein Mopedfahrer angesprochen und zum Campingplatz gebracht. Seinen Bruder hat er mir als Guide für den nächsten Tag vermittelt und geholfen die kaputte Batterie-Klemme und -Pol zu reparieren.
Die Landschaften sind sehr abwechslungsreich. Mir hat es besonders die Wüste angetan. Die Einsamkeit und Weite in der Westsahara sind schon besonders. Die Möglichkeiten zum Offroadfahren sind unendlich, man kommt aber auch auf Teerstraßen fast überall hin. Ein Allradfahrzeug ist für Marokko nicht unbedingt nötig. Der Hohe- und der Anti-Atlas sind wegen der steilen Canyons und Sandsteinformation beeindruckend. Von den 4 Königsstädten haben mir Meknes und Fez am besten gefallen.
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